Praxis für Gastroenterologie Singen am Hohentwiel Typische Erkrankungen
im Überblick.


Erkrankung des Magens
Zu den häufigsten Beschwerden des Magen-Darm-Systems gehören Völlegefühl, Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Bauchbeschwerden treten häufig in Verbindung mit Stress, hektischem Essen, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder Ähnlichem auf. In der Regel klingen sie bald wieder ab. Akute und regelmäßig wiederkehrende Oberbauchschmerzen können dagegen ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankungen sein (Gastritis, Magen-/Darmgeschwüre). In den meisten Fällen ist das Bakterium Helicobacter pylori die Ursache hierfür.

Bei Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung der Speiseröhre, des Magens oder des Zwölffingerdarms wird eine Gastroskopie durchgeführt. Folgende akute und langanhaltende Beschwerden können Anzeichen für eine solche Erkrankung sein: Sodbrennen, Schluckstörung, Schmerzen in der Brust, Brennen auf der Zunge oder im Hals, (Ober-)Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz, Dünndarmentzündung, Durchfälle, Blutarmut, Gewichtsabnahme, Vitamin B12- oder Eisenmangel.
Gastritis
Bei einer Gastritis ist die Magenschleimhaut entzündet. Eine akute Gastritis wird durch Alkohol oder Arzneimittel zusätzlich begünstigt. Symptome sind Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Blähungen. Die chronische Gastritis verläuft i. d. R. ohne auffällige Beschwerden. Man unterscheidet je nach Ursache drei Formen: Typ A (Autoimmunerkrankung), Typ B (bakterielle Infektion mit Helicobacter pylori), Typ C (äußere Einflüsse). Ursache für 90 % aller Gastritis-Erkrankungen ist das Bakterium Helicobacter pylori. Die Entzündung kann sich unbehandelt zu einem Geschwür weiterentwickeln.
Magen-/Darmgeschwür
Hierbei handelt es sich um Geschwüre an der Organ-Innenwand. Häufige Symptome sind Oberbauchschmerzen, die i. d. R. circa 2 Stunden nach dem Essen auftreten, Übelkeit, Brechreiz, ein dumpfes Druckgefühl im Bauchraum. Hauptursache ist die Infektion mit Helicobacter pylori.
Sodbrennen
Sodbrennen wird häufig durch Stress oder ungünstige Ernährung hervorgerufen. In ernsten Fällen weist es auf eine Refluxkrankheit hin. Hierbei fließt aufgrund eines schwachen Speiseröhren-Schließmuskels säurehaltiger Mageninhalt in die Speiseröhre. Typische Symptome sind ein Brennen vom Oberbauch bis in den Hals, saures Aufstoßen, Schmerzen beim Schlucken und Übelkeit.
Leiden Sie öfters an Sodbrennen, suchen Sie uns auf. Eine regelmäßige Entzündung der Speiseröhre kann gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen.
Darm-Erkrankung
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen unterscheiden sich von den anderen Darmerkrankungen durch wiederkehrende und akute Symptome.
Häufige chronisch entzündliche Darmerkrankung sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (geschwürige Dickdarmentzündung).

Bei Verdacht auf eine Erkrankung des Dickdarms, des Dünndarms (terminales Ileum) oder des Enddarms wird eine Koloskopie durchgeführt. Folgende Beschwerden können ein Anzeichen für eine solche Erkrankung sein und eine Darmspiegelung notwendig machen: sichtbares oder unsichtbares Blut im oder auf dem Stuhl, Blutarmut oder Eisenmangel, Stuhlunregelmäßigkeiten (Durchfälle/Verstopfung), Bauchschmerzen, Blähbauch, Verdacht auf Darmentzündungen, Gewichtsabnahme, familiäre Belastung mit Dickdarmpolypen oder -tumoren, Krebsvorsorge oder -nachsorge.
Reizdarm
„Reizdarm“ ist die Bezeichnung für eine häufig auftretende Funktionsstörung des Darms. Doppelt so viele Frauen wie Männer leiden an den Darmbeschwerden, für die sich i. d. R. keine körperliche Ursache findet lässt. Häufige Symptome sind wiederkehrende Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen. Die Diagnose eines Reizdarms wird anhand des typischen Beschwerdemusters sowie des Ausschlusses anderer Krankheitsbilder (chronisch entzündliche Darmerkrankung, Magen-Darm-Infekte, Magengeschwüre, Tumore sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten) gestellt. Auch wenn es im Moment keine ursächliche Therapie dafür gibt, ein Reizdarm ist nicht gefährlich!
Kolonkarzinom
Es gibt zwei verschiedene Krebserkrankungen des Darms: das Rektumkarzinom (Mast- oder Enddarm-Krebs) und das Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs). Einen großen Teil der Darmtumore kann der Arzt mit einer rektalen Untersuchung (per Abtasten oder mit Hilfe einer Enddarmspiegelung) feststellen. Bei einer Spiegelung wird verdächtiges Gewebe entnommen und untersucht. Darmkrebs wird i. d. R. mit einer Operation behandelt. Ziel ist es, den betroffenen Darmabschnitt komplett zu entfernen, damit kein bösartiges Gewebe im Körper verbleibt. Die Heilungschancen hängen stark von der frühzeitigen Erkennung und Behandlung ab, deshalb wird zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr jährlich ein Schnelltest von der gesetzlichen Kasse bezahlt.

Häufige Ursachen für eine Darmkrebserkrankung sind erbliche Veranlagung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, fett- und fleischreiche Ernährung. Die Symptome zeigen sich in Blutauflagerungen auf dem Stuhl, Änderungen der Stuhlgewohnheiten und/oder Stuhlunregelmäßigkeiten.
Morbus Crohn
Der Morbus Crohn ist eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts. I. d. R. ist der untere Dünndarm und der Übergang zum Dickdarm betroffen. Dadurch, dass alle Schichten der Darmwand entzündet sind, verdickt er sich im Laufe der Erkrankung. Die Entzündung tritt dabei typischerweise nur partiell auf. Der Entzündungsprozess kann zur Einengung des Darms (Stenosen) und zu Fisteln führen. Die Krankheitsursache ist noch nicht geklärt. Jedoch weiß man, dass Raucher ein doppelt so hohes Risiko tragen.
Häufige Symptome sind dünnflüssiger Stuhl und Bauchschmerzen (über einen längeren Zeitraum hinweg), Blähungen, Fieberschübe, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe.
Lebererkrankung
Bei Verdacht einer Lebererkrankung werden Leberlaborwerte oder ein Ultraschallbefund erhoben. Kann der Verdacht mit diesen Ergebnissen nicht ausgeräumt werden bzw. noch keine eindeutige Diagnose erstellt werden, wird zur weiteren Abklärung eine Leberpunktion empfohlen. Diese beinhaltet eine feingewebliche Untersuchung des Lebergewebes. Zu den häufigsten Lebererkrankungen gehören Leberentzündung (Hepatitis), Leberzirrhose (Schrumpfleber), Fettleber, Leberkrebs, Autoimmune Lebererkrankungen, Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose).
Leberentzündung (Hepatitis)
Es wird zwischen einer akuten und einer chronischen Leberentzündung unterschieden. Neben Viren wie Hepatitis A, B oder C gilt auch die Leberverfettung als häufige Ursache für diese Erkrankung. Alkohol und Medikamente belasten die Leber zusätzlich, so dass es zu Entzündungen kommen kann.

Gefährlich bei der Hepatitis ist, dass die erkrankte Leber i. d. R. nicht schmerzt und lange Zeit keine spezifischen Symptome zeigt. Stattdessen treten leichte Anzeichen von Abgeschlagenheit oder Juckreiz auf. Erst in akuten Fällen kommt es zur Gelbverfärbung von Haut und Augen, zu starken Schmerzen, Erbrechen oder großer Müdigkeit. Heilt die Erkrankung nicht richtig aus, kann es zu schweren Folgeerkrankungen kommen: Leberversagen, Leberzirrhose oder Leberkrebs.

Suchen Sie uns also auch bei schwachen Symptomen auf, denn viele Leberentzündungen lassen sich gut therapieren, wenn sie frühzeitig erkannt werden.
Leberzirrhose
In den meisten Fällen ist übermäßiger Alkoholkonsum die Ursache für eine solche Erkrankung, dagegen eher selten eine Infektion mit Hepatitisviren. Durch die Leberzirrhose verhärtet sich das sonst elastische Lebergewebe, indem gesunde Leberzellen absterben und durch Bindegewebe ersetzt werden. Das bewirkt, dass die Leber schrumpft und ihre eigentlichen Funktionen nicht mehr richtig ausführen kann. Der Prozess ist nicht rückgängig zu machen, jedoch kann die Erkrankung aufgehalten werden.

Häufige Folgeerscheinungen der Zirrhose sind Leberversagen (in akuten, unbehandelten Fällen), innere Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen), Wasseransammlung im Gewebe – meist im Bauch (Aszites) – oder die Beeinträchtigung der Gehirnfunktionen (hepatitische Enzephalopathie).
Fettleber
Eine gesunde Leber baut Schadstoffe im Körper ab oder speichert Fette zur Reserve. Werden dem Körper jedoch mehr Gifte und Fette zugeführt, als die Leber verarbeiten kann, lagert sie diese im Gewebe ab. Dadurch entsteht eine sogenannte Fettleber.
Häufigste Ursachen dafür sind starker Alkoholkonsum (er wird ebenfalls zu Fett umgewandelt und angesetzt), Übergewicht, Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes Mellitus) oder die Einnahme von Medikamenten. Zu den schwere Folgeerkankungen gehören die Leberzirrhose und der Leberkrebs.

Eine Fettleber kann sich zurückbilden, wenn der Patient seinen Lebenstil ändert, indem er Gewicht reduziert, die Ernährung umstellt, sich mehr bewegt und auf Alkohl verzichtet. Wichtig: keine Hungerkuren – sie begünstigen die Entzündung zusätzlich und können zu akutem Leberversagen führen.
Leberkrebs
Primärer Leberkrebs bezeichnet bösartige Tumore in der Leber (HCC) oder in den Gallengängen (CCC). Sekundäre Leberkrebs-Erkrankungen sind Leber-Metastasen von Tumoren, deren Herd aber in anderen Körperorganen zu finden ist.
Im fortgeschrittenen Stadium verursacht Leberkrebs Beschwerden wie Gelbsucht, Übelkeit, Gewichtsabnahme und Schmerzen im Oberbauch. Eine Früherkennung ist besonders wichtig, weil sie die Heilungschancen erheblich verbessert.
Häufigste Ursachen für die Erkrankung ist eine Infektion mit Hepatitis-B- oder C-Viren, Alkohol oder Übergewicht.